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Artikel

Elisabeth Schlageter

Die Phänomologie des Leiblichen in der Gestalttherapie


Im Rahmen meiner Tätigkeit als Ärztin beschäftige ich mich bereits seit 30 Jahren mit dem Körper. Seit 35 Jahren bin ich Diplom Psychologin und den Wegen der Seele auf der Spur. Seit 20 Jahren arbeite ich als Gestalttherapeutin. Mein Streben ist es, eine Verbindung des Körperlichen mit dem Seelischen und dem Geistigen zu finden.

Zur Unterstützung des Heilungsgeschehens habe ich eine Methode entwickelt, die Medizin und Gestalttheorie verbindet, ich nenne sie GESTALTMEDIZIN.

Die Kenntnis der medizinischen Strukturen und Prozesse bei der Betrachtung mit gestalttheoretischen Prinzipien, im wesentlichen der phänomenologischen Herangehensweise, ermöglicht eine tiefere Erkenntnis und ein Verstehen des Leiblichen im Sein.

Leibliches Sein ordnet sich elementarem Sein unter.

Ohne die Elemente (Erde, Luft, Feuer und Wasser) ist Leibliches Sein nicht vorstellbar. Die elementaren Kräfte des Makrokosmos spiegeln sich im Leiblichen Sein, im Mikrokosmos wider.

Die ERDE bringt die Nahrung hervor, „Du bist, was Du isst“. Unser Dasein ist geprägt von den Erdanziehungskräften. Der Knochenbau, die Muskulatur , die Gelenksysteme, sind in engem Bezug zur Schwerkraft zu sehen.

Das WASSER durchdringt uns. So ist auch unser Körper zu 2/3 durch das Wässrige bestimmt, die Körpersäfte sind der Fluss, das Meer, in dem das Leben stattfindet. Trocknen wir aus, ist unser Leben gefährdet.

Die LUFT ist ebenfalls ein lebensnotwendiges Element. Mit dem Atem und dem Atmen sind wir in ständigem Austausch mit der Luft, die äußere Atmung findet ihre Entsprechung in der inneren Zellatmung, ebenfalls ein Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid.

Das FEUER bestimmt alle unsere Lebensvorgänge. Sie sind an eine bestimmte Wärmeenergie gebunden. Für uns Menschen ist eine Temperatur um 36.8 Grad üblich.

Fehlt eine dieser elementaren Kräfte, ist ein Element geschwächt, kommt der Leib in eine Dysbalance und das leibliche Sein ist gefährdet und kann sogar zum Tod führen.

THEMEN DER PHÄNOMENOLOGIE des LEIBLICHEN

In der langjährigen Betrachtung von Störungsprozessen im leiblichen Sein sind mir folgende Dynamiken/ Polaritäten besonders aufgefallen und wichtig:

Geben/Nehmen, Festhalten/Loslassen,Engen/Weiten, Außen/Innen

In diesen Dynamiken findet die organismische Selbstregulation statt. Eine gelingende Balance entspricht dem Gesundheitsprozess. Ist eine Seite überbetont, kommt es zur Dysbalance, Störung oder gar zum Beginn eines Krankeitsprozesses.

Ist die Polarität des Gebens überbetont, kommt es z.Bsp. zur Verausgabung, möglicherweise zum Burn Out Syndrom. Ist die Seite des Festhaltens überlastet, kommt es z. Bsp. zur Verstopfung des Darms, zu Krämpfen auch in anderen Bereichen der glatten Muskulatur( Gallenblasendyskinesien u.a.). Sehr deutlich sehen wir das an der Atmung. Wenn ich den Atem festhalte, verkrampft das Zwerchfell und ich komme in Luftnot. Ein ständig gehetztes Herz oder verengtes Gefäßsystem führt zur Dysbalance, z. Bsp. Entwicklung eines Bluthochdrucks.

Jedes Symptom ist ein Ausdruck des Seins, im System des Feldes, vor dem Hintergrund der Lebensgeschichte und äußert sich in oben genannten Dynamiken. Dies gilt es zu verstehen, um so zu einem heilenden Prozess zu kommen.

SALUTOGENESE

Für mich ist GESUNDUNG/Kränkung ein immerwährender Prozess der Gesundung/ Heilung, in der Gestaltung des eigenen Seins, der eigenen Potenzialität vor dem Hintergrund der Lebensgeschichte, des Familiensystems und des Kulturraums im Austausch mit den Gegebenheiten, mit der Entwicklung der Balance, auf der Grundlage des elementaren Seins s.o.

Gesundheit ist kein Stillstand, sondern eine ständige Balancierung im Prozeß.